Das Gebäude des Elternhauses erhebt sich straßenbegleitend zur Leipziger Straße auf dem Gelände des Carl-Thiem-Klinikums in Cottbus. Der Entwurf ist ein Ergebnis einer Diplomarbeit, welche Prof. Dr.-Ing. Ralf-R. Sommer im Wintersemester 1999/2000 an der Hochschule Lausitz formuliert hatte. Es lag ein von Prof. Sommer gemeinsam mit den Ärzten des Sozialpädagogischen Zentrums des Carl-Thiem-Klinikums erarbeitetes Raumprogramm vor. Von den 8 vorliegenden Arbeiten wurden von einem Gremium 4 Arbeiten ausgewählt und im Foyer des Technischen Rathauses der Stadt Cottbus ausgestellt. Der Siegerentwurf präsentierte zwei getrennte Gebäudeteile, welche durch einen elliptischen Glaskörper miteinander verbunden waren.
Städtebaulich stellt diese gegliederte Gebäudekubatur des Elternhauses eine Vermittlung zwischen dem gegenüberliegenden Wohnquartier und der heterogenen Bebauung des Carl-Thiem-Klinikums dar. Die Westseite des Elternhauses bietet ebenso Erweiterungspotentiale zum Anbau durch das Carl-Thiem-Klinikum.
Das Elternhaus bietet den Eltern schwer kranker Kinder, welche in der Kinderklinik behandelt werden, die Möglichkeit des Aufenthalts während des Behandlungszeitraumes. Der Betreiber nennt Elternhäuser “Ein Zuhause auf Zeit“. Diese spezielle Funktion spiegelt sich im Gebäude wider. Der große Gemeinschaftsraum mit angegliederter Küche, der EG und 1. OG über die gewendelte Treppe verbindet, bildet das Zentrum des Hauses.
Um dieses Zentrum gruppieren sich die weiteren Funktionen. Die notwendige Privatsphäre erhalten die Eltern durch die Anordnung der kleinen Appartements in den 3 Obergeschossen. Das Verschmelzen von Halböffentlichkeit und Privatheit wird durch vielfältige Einschnitte und Öffnungen unterstützt. Die Eltern tanken hier Kraft für ihre kranken Kinder.
